Informationen zum Artikel:

Forschungsinstitut: Andishe Online Germany (AOG)
Autor: Faramarz Tabesh

Diese Forschung wird in fünf Teilen (Teil I bis Teil V) präsentiert und ist in Englisch, Deutsch, Persisch, Französisch, Spanisch und Arabisch verfügbar.
Abschnitt: Auszug aus „Biografie“
Fachgebiet: Interdisziplinäre Forschung – menschliches Bewusstsein, transpersonale Psychologie und spirituelle Entwicklung


Originalsprache: Persisch (Farsi)
Persische Version (Teil 3) – Erscheinungsdatum: Ausgabe 18 / 2018
Englische Version – Ersterscheinung: Ausgabe 31 / 2020
Englische und Deutsche Version – Überarbeitet am: 20. Mai 2025

Übersetzung: Vom Autor ins Englische und Deutsche übersetzt
Archivcode: Hdkt,v,kä hdks jlh-jhdg 1


 


   


Artikel  Einführung

Einführung

Artikel  Nr.1

Biografie von Ostad Elahi 

Artikel   Nr.2

Die Entdeckungen Ostad Elahis

Artikel  Nr.3

Philosophen und Wissenschaftler auf der Suche nach Wahrheit

Artikel  Nr.4

Quantenmechanik & Elementarteilchenphysik

Artikel  Nr.5

 Ostad Elahi hat das Rätsel gelöst

...............................................................................

Integrierte Wissenschaften

Artikel  Nr.7

Tokio-Experiment

   

Zur Verbindung innerer Erfahrung und sozialer Verantwortung:

Das interdisziplinäre Denken Ostad Elahis im Fokus

Teil 3 von 5






Philosophen und Wissenschaftler auf der Suche nach Wahrheit
Ein vertiefter Blick in die Menschheitsgeschichte zeigt, dass zu allen Zeiten wissbegierige und fragende Geister bemüht waren, den Ursprung der Existenz mit unterschiedlichen Herangehensweisen zu ergründen.

Religiöse Philosophen wie Thales¹ konzentrierten sich ausschließlich auf die spirituelle Dimension, während nicht-religiöse Denker wie Jean-Paul Sartre² lediglich die materielle oder beobachtbare Seite des Menschen in ihren Reflexionen über das Wesen des Menschseins in den Mittelpunkt rückten.

Die moderne Wissenschaft hat bemerkenswerte Fortschritte erzielt und unzählige Probleme gelöst, die das Leben auf der Erde einst beschwerlich machten. Sie beschenkte uns mit technologischem Fortschritt – Autos, Flugzeuge, Raumfahrzeuge, Satelliten, Wolkenkratzer, Haushaltsgeräte, atmungsaktive Schuhsohlen und sogar Tiefkühlkost.

Und doch empfinden viele Menschen trotz dieser Errungenschaften kein gesteigertes Glück – vielmehr besteht eine weitverbreitete Sehnsucht nach den vermeintlich „guten alten Zeiten“.


Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Wissenschaft in zahlreiche spezialisierte Disziplinen aufgefächert. Einige religiös geprägte Wissenschaftler haben versucht, durch naturwissenschaftliche Entdeckungen die Verbindung zwischen den beiden Dimensionen des Menschseins – Seele und Materie – zu verdeutlichen, die zwar miteinander interagieren, aber dennoch grundlegend verschieden sind.


Die frühesten philosophischen Überlegungen zu diesem Thema lassen sich auf die Atomtheorie³ zurückführen, die im 6. Jahrhundert v. Chr. in Indien entstand. Die Schulen von Nyāya⁴ und Vaiśeṣika⁵ entwickelten differenzierte Theorien darüber, wie sich Atome zu komplexeren Strukturen verbinden.

Um 450 v. Chr. prägte Demokrit⁶ den Begriff atomos⁷ – „unteilbar“. Diese Vorstellung, die auf ihn und seinen Lehrer Leukipp⁸ zurückgeht, beeinflusst die Wissenschaft bis heute.


Laut
Plinius dem Älteren⁹ formulierte auch ein persischer Gelehrter namens Ostanes¹⁰ um 400 v. Chr. atomare Theorien. Ihm wird nachgesagt, ein Lehrer griechischer Philosophen wie Demokrit und Platon¹¹ gewesen zu sein.

Nach dem Mittelalter (6.–15. Jh.) traten zwei tiefgreifende Entwicklungen in der Wissenschaftsgeschichte auf.
Die erste war die Geburt von
René Descartes¹² im Jahr 1596 in La Haye en Touraine, Frankreich. Descartes wurde zu einem einflussreichen Philosophen, Mathematiker und Naturwissenschaftler. Etwa vier Jahrzehnte später formulierte er die bahnbrechende Idee, dass es einer universellen Methode zur Wahrheitsfindung bedürfe. Obwohl diese Vorstellung nicht völlig neu war, verlieh ihr Descartes eine neue intellektuelle Bedeutung.

Die Menschheit suchte schon immer nach Antworten auf fundamentale Fragen: Wie entstand das Universum? Warum existieren wir? Welche Aufgabe haben wir auf der Erde? Was geschieht nach dem Tod?


Descartes’ einflussreichste Beiträge lagen in der analytischen Geometrie und der Erkenntnistheorie, insbesondere in seinem Konzept des methodischen Zweifels:

„Die weitverbreitete Annahme, dass wissenschaftliche Erkenntnis aus Sinneswahrnehmung und Denken stamme, muss in Frage gestellt werden. Beide Quellen sind nicht vollkommen verlässlich. Unsere Sinne können uns täuschen – nicht nur durch fehlerhafte Wahrnehmung, sondern weil unsere früheren Erfahrungen, in unserer physischen Konstitution verankert, unsere Interpretation neuer Erlebnisse formen. Wir projizieren die Vergangenheit auf die Gegenwart. Doch auch unkritisches Denken ist nicht sicherer, denn ein ‚böser Dämon‘ könnte unseren Geist dazu verleiten, falsche Schlüsse zu ziehen. Deshalb muss alles zuerst angezweifelt werden.“ (Descartes) (Stanford Encyclopedia of Philosophy: Descartes’ Epistemology; Meditations on First Philosophy)

 

Mit diesem kritischen Ansatz stellte Descartes die Schwächen der damals herrschenden Wissenschaft und Philosophie in Frage – zumindest theoretisch.
Obwohl spätere Philosophen wie
Immanuel Kant¹³, Blaise Pascal¹⁴ und G.W.F. Hegel¹⁵ seine Theorien kritisierten oder modifizierten, gilt Descartes weiterhin als eine der zentralen Gründungsfiguren des modernen Rationalismus.

Acht Jahre vor Descartes’ Tod wurde eine weitere prägende Persönlichkeit der Renaissance geboren: Isaac Newton¹⁶ in Lincolnshire, England.
Newton war Physiker, Chemiker, Astronom, Mathematiker und Philosoph. In der klassischen Mechanik formulierte er die drei Grundgesetze der Bewegung und führte die Konzepte von absoluter Zeit, absolutem Raum und Fernwirkung ein. Seine Werke bilden das Fundament der klassischen Physik und Mechanik.

Auch wenn ein direkter Einfluss Descartes’ auf Newton schwer belegbar ist, scheint doch wahrscheinlich, dass Descartes’ Ideen Newton zumindest teilweise inspirierten.


Sobald die Gesetze der klassischen Mechanik in akademischen Kreisen Fuß fassten, entstand eine neue wissenschaftliche Weltsicht – eine, die sowohl von der
kartesischen¹⁷ als auch der newtonschen¹⁸ Denktradition geprägt war. Diese Sichtweise betrachtete das Dasein als einen gewaltigen mechanistischen Kosmos, erschaffen von Gott, in dem der Mensch lediglich ein funktionales Teil darstellt. Dieses Modell ist unter dem Namen Descartes–Newton-Paradigma¹⁹ bekannt und dominierte das wissenschaftliche Denken fast drei Jahrhunderte lang – bis in die frühen 1960er Jahre.

Aus meiner Sicht verhinderte dieses Paradigma eine tiefere Zusammenarbeit zwischen Philosophie und Naturwissenschaften. Die beiden Disziplinen entwickelten sich zunehmend auseinander – jede auf ihrem eigenen Pfad.


Trotz ihrer wegweisenden Beiträge konnten weder Descartes noch Newton die letzte Bedeutung der Existenz erklären, noch waren sie in der Lage, den Ursprung und die Natur des Lebens oder die immateriellen Dimensionen der Wirklichkeit angemessen zu beschreiben.

Angespornt vom menschlichen Drang nach Erkenntnis, haben sich viele Philosophen, Physiker und Biologen bemüht, das Rätsel der Existenz zu erhellen. Jeder offenbarte Fragmente der Wahrheit, doch keiner – nicht einmal Descartes – vermochte es, das vollständige Bild zusammenzusetzen, insbesondere nicht in wissenschaftlich kohärenter Weise im Hinblick auf die immateriellen Aspekte des Menschen, wie etwa die quantenhafte Natur der Materie.


In dem Bemühen, zu einem tieferen Verständnis zu gelangen, untersuchten Wissenschaftler die Materie in ihren verschiedensten Erscheinungsformen und versuchten, deren Funktionsweise und Wesen zu entschlüsseln. Paradoxerweise wurde die Quelle der Materie umso schwerer greifbar, je tiefer sie eindrangen. Mit dem Auftreten neuer, voneinander abhängiger Variablen wuchs die Notwendigkeit klarerer Begriffe und präziserer analytischer Werkzeuge.

Zur Bewältigung dieser Komplexität bedurfte es erweiterter Terminologie, neuer Ausdrucksformen und fortgeschrittener mathematischer Systeme. So wandelte sich die Wissenschaft grundlegend – veraltete Modelle wurden aufgegeben, und völlig neue Disziplinen entstanden.


Ein revolutionärer Meilenstein war die Einführung des Begriffs
Quantum²⁰, abgeleitet vom lateinischen quantus („wie groß“ bzw. „wieviel“) – bezogen auf eine unvorstellbar kleine Einheit. Diese Einsicht revolutionierte das moderne wissenschaftliche Weltverständnis.

Die Erkenntnis, dass die Gesetze, die für subatomare Teilchen gelten, sich grundlegend von jenen unseres Alltags unterscheiden, hat viele Forscher zur Einsicht geführt, dass ein einheitlicher Bezugsrahmen erforderlich ist – einer, der sowohl materielle als auch immaterielle Dimensionen der Existenz integriert. Ein solcher Bezugsrahmen könnte tiefere Einblicke in die Struktur des Universums und das wahre Wesen der Wirklichkeit ermöglichen.


Ende von Artikel 3 von 5

Teil 4 von 5: Quantenmechanik & ….


Faramarz Tabesh                                                                                          

Andishe-germany@online.de


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Quellenverweise

Quellenverzeichnis

1.       Guthrie, W. K. C. (1962). A History of Greek Philosophy, Volume 1. Cambridge University Press.

2.       Flynn, T. (2006). Existentialism: A Very Short Introduction. Oxford University Press.

3.       Dalton, J. (1808). A New System of Chemical Philosophy.

4.       Potter, K. H. (1977). The Encyclopedia of Indian Philosophies. Princeton University Press.

5.       Radhakrishnan, S., & Moore, C. A. (1957). A Sourcebook in Indian Philosophy. Princeton University Press.

6.       Barnes, J. (1982). The Presocratic Philosophers. Routledge.

7.       Frede, M. (1999). The Cambridge Companion to Early Greek Philosophy. Cambridge University Press.

8.       Curd, P. (1998). The Legacy of Parmenides. Princeton University Press.

9.       Plinius der Ältere. (1938). Naturalis Historia (H. Rackham, Übers.). Harvard University Press.

10.     Daryaee, T. (2012). The Oxford Handbook of Iranian History. Oxford University Press.


Zusätzliche akademische Quellen über Plinius den Älteren und den iranischen Philosophen Ostanes (10.1 bis 10.9):

10.1. Pliny the Elder. Natural History, Buch 30, Abschnitte 2.3–10. Übersetzt von John Bostock und H.T. Riley. London: Taylor and Francis, 1855. Auch verfügbar unter The Latin Library.
10.2. Encyclopaedia Iranica. „Ostanes.“ Verfügbar unter:
https://iranicaonline.org/articles/ostanes
10.3. Wikipedia-Autoren. „Ostanes.“ Wikipedia: Die freie Enzyklopädie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ostanes
10.4. TheCollector. „A Guide to Pliny the Elder’s Natural History.“
https://www.thecollector.com
10.5. Zoroastrian Heritage Organization. „Ostanes: Magus and Philosopher.“.  Auch : Bidez, J., & Cumont, F. (1938). Les Mages hellénisés: Zoroastre, Ostanès et Hystaspe d’après la tradition grecque, Vol. 2. Paris: Société d’Éditions les Belles Lettres.
10.6. Occult Research Institute. „Ostanes the Alchemist: A Historical Profile.“. Auch: Preisendanz, K. (1942). “Ostanes (8).” In Pauly-Wissowa Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, XVIII, cols. 1610–1642.
10.7. Sezgin, Fuat. (1971). Geschichte des Arabischen Schrifttums, Band 4: Alchemie und Chemie. Leiden: Brill.
10.8. Chemie-Schule.de. „Ostanes.“ Educational Chemistry Database.
https://www.chemie-schule.de . Auch: Sezgin, Fuat. (1971). Geschichte des Arabischen Schrifttums, Band 4: Alchemie und Chemie. Leiden: Brill.
10.9. Ullmann, Manfred. (1972). Die Natur- und Geheimwissenschaften im Islam. Leiden: Brill.


11.     Cornford, F. M. (1935). Plato’s Theory of Knowledge. Routledge.

12.     Cottingham, J. (1992). Descartes: A Very Short Introduction. Oxford University Press.

13.     Guyer, P. (2006). Kant. Routledge.

14.     Krailsheimer, A. J. (1966). Blaise Pascal. Charles Scribner's Sons.

15.     Pinkard, T. (2000). Hegel: A Biography. Cambridge University Press.

16.     Westfall, R. S. (1980). Never at Rest: A Biography of Isaac Newton. Cambridge University Press.

17.     Gaukroger, S. (1995). Descartes: An Intellectual Biography. Oxford University Press.

18.     Cohen, I. B. (1980). The Newtonian Revolution. Cambridge University Press.

19.     Cohen, I. B. (1985). The Birth of a New Physics. Norton.

20.     Feynman, R. P. (1985). QED: The Strange Theory of Light and Matter. Princeton University Press.